Die bewegte Geschichte von Scintilla startet 1917-1934
Der Basler Albert Aichele, Chef Entwickler von BBC, verändert das Konstruktionsprinzip der bestehenden Magnetzünder komplett. Es ist die Geburtsstunde des Magnetos. Der neue Magneto bietet überlegene Vorteile: beste Zuverlässigkeit, Lebensdauer und Leistungsfähigkeit. Das Patent wir 1917 angemeldet. Damit legt er den Grundstein für die Scintilla-Produktpalette.
Erste Preise bei Autorennen
Ab 1920 kurbelt Scintilla die Werbung an. Beste Gelegenheit hierfür bietet sich im Automobilrennsport, wo die Technik von morgen getestet wird. In den Jahren ab 1921 können in verschiedenen Rennklassen insgesamt 13 Siege mit den Magnetos von Scintilla gefeiert werden. Die zuverlässigen und robusten Magnetos tragen dazu bei, dass zahlreiche Langstreckenrennen gewonnen werden, wodurch Scintilla zum Synonym für Qualität wird.
Charles A. Lindbergh schreibt mit dem Magneto Geschichte
Auch in der Luftfahrt setzt man auf die Magnetzündung mit ihrem verlässlichen Funkenwurf. Die Nachfrage wächst vor allem in den USA. Ob Weltrekord in Dauerflug, Höhenflug oder Geschwindigkeit: überall, wo Kopf und Kragen riskiert werden, sorgen Magnetos für die Flugsicherheit.
Nachdem Charles A. Lindbergh am 20./21. Mai 1927 der erste Nonstop-Flug von New York nach Paris gelingt, telegrafiert der Flugzeugbauer Wright Aeronautical Corporation nach Zuchwil «Captain Lindbergh hätte Paris ohne den fehlerlos funktionierenden Magnetzünder von Scintilla nie erreicht».
Blinkerleuchte
Aufgrund der boomenden Auto-, Motorrad- und Flugzeugindustrie und des neuen Schweizer Verkehrsgesetzes erweitert Scintilla ihr Sortiment um Richtungsanzeigewinker, Stopp- und Schlusslampen, Blinker, Hupen und Scheibenwischer. Scintilla entwickelt als erstes Unternehmen weltweit einen elektrischen Blinker, der die ausladenden Winker ersetzt.
Vertex-Magnetzünder
Die hervorragendste Leistung der ersten 20 Jahre glückt den Ingenieuren von Scintilla zu Beginn der 1930er-Jahre mit der Konstruktion des Vertex. Er wird von den Motorfabrikanten sofort als bedeutender technischer Fortschritt gewertet. Der Vertex erlaubt den Einbau der Magnetzündung anstelle der Batteriezündung, ohne dass am Motor Anpassungen vorgenommen werden müssen – und das für nur 80 Franken. In eineinhalb Jahren verkauft sich der Vertex-Magnetzünder 20 000 Mal. Der Vertex-Magnetzünder zeichnet sich durch kräftige, regelmässige Funken von den niedersten bis hin zu den höchsten praktisch erreichbaren Drehzahlen aus. Da er von einer Batterie unabhängig ist, ist ein sicheres Anlassen des Motors bei jeder Witterung gewährleistet. Die eingebaute automatische Zündmomentverstellung sichert im gesamten Verstellbereich stets gleichbleibend kräftige Zündfunken, die auf der Vertex Antriebswelle schon bei 60 bis 80 Umdrehungen pro Minute zündfähig sind (Motorkurbelwelle: 120 bis 160 Umdrehungen pro Minute).
Auch nachträglich kann der Vertex jederzeit leicht und in fast allen Fällen ohne Änderung am Motor eines vorhandenen Batteriezündverteilers eingebaut werden. Der Vertex ist ab 1932 in unterschiedlichen Ausführungen lieferbar, und zwar für Zwei-, Drei-, Vier-, Sechs-, Acht- und Zwölfzylindermotoren, mit und ohne Schnappvorrichtung (Starthilfe), Zündmomentverstellautomat, Drehzahlbegrenzer, Ölrücklauf und Radiostörschutz. Weiter werden verstärkte Ausführungen für Renn- und Flugzeugmotoren gebaut.